Freitag, 7. Januar 2011

Auf dem Markt und Laurenz Geburtstag

Markus schreibt:

Heute sind Mathilda und ich mit Mirta und Judith, unseren Sprachlehrerinnen, während des Unterrichts auf dem Mercado. Nachdem Mathilda die Zahlen und ich Warenkunde gelernt haben, z.B. dass Bananen im Dutzend, Limonen, Orangen oder Avocados pro Handvoll (5 Stück) und Kartoffeln pro Libra (Pfund) verkauft werden und was maximal dafür verlangt werden darf, erproben wir unser Wissen in der Praxis.

Auf dem Markt gibt es zwanzig Stände, wo man Avocados kaufen kann. Eine liegt immer aufgeschnitten oben auf und die Leute fassen mit dem Finger hinein, um sie zu kosten, was Mathilda eklig findet.

Gut, dass unsere Sprachlehrerinnen dabei sind, sonst würde ich Seife und Kerzen aus Rindertalk kaufen, die zwar schön aussehen, aber eigenartig riechen. Aber Kerzen gibt es in allen Größen, Formen und Farben.

Die Marktfrauen – manche sind nicht viel älter als Mathilda – sind schöne Frauen in ihren bunten Blusen und Röcken. Auch die älteren von ihnen sind schön, auch wenn sie meist nur noch wenig Zähne im Mund haben.

Zurück nach Hause geht’s mit dem „Tuck Tuck“ – einer Art Moped-Rikscha. Auf der hintern Sitzbank haben bequem drei Leute Platz, dahinter passen ebenso viele prall gefüllte Markttaschen.

Mittwoch, 5. Januar. Laurenz Geburtstag

In aller Frühe, noch vor Sonnenaufgang, werden eilig die Geschenke, die wir kurz vor dem Abflug noch in die Hand gedrückt bekommen und die mit viel Stopfen und Drücken noch Platz gefunden hatten, auf dem Tropenholz-Geburtstagstisch ausgebreitet. Laurenz Teller wird mit bei Sonnenaufgang gepflückten Bourgonville-Blüten geschmückt. Nach dem Mittagessen machen wir eine von Laurenz lang ersehnte Kutschfahrt vom zentralen Parque nach Hause. Zum Glück ist es nicht weit, denn auf dem Kopfsteinpflaster macht es keine große Freude. Das schönste ist der Ausblick auf den Vulkan Agua am Ende der Straßenflucht. Aber auch Laurenz schenkt ab jetzt den Kutschen keine Beachtung mehr. Mathilda hat Laurenz einen großen dunkelblauen Plastikbottich geschenkt. Der wird jetzt im Garten mit angewärmtem Wasser gefüllt. Damit sind alle drei Kinder bis zum Abend beschäftigt.