Mittwoch, 23. März 2011

Gracias a la vida - der neue Pfarrer von "Chile"

Am 6. März wurden der neue Pfarrer und seine Familie in Guatemala eingeführt. Allerdings nach der Weltgebetstagsliturgie 2011 - aus Chile. Man kann ja Feste feiern, wie sie fallen. Aber man kann sie auch zusammenlegen. Weltgebetstag Freitag – Einführungsgottesdienst Sonntag? Unsinn. Das machen wir zusammen.

So wurden wir denn im Gartengottesdienst zwischen Bananenstauden und Kaffeesträuchern eingeführt und hörten doch nur von Chile, seinen Frauen und dem Kampf für Gerechtigkeit. Eine Band spielte, die „Sol andino“ hieß.

Wie viele Brote hast du? War die große Frage des Gottesdienstes und ich musste an meine Brotbackmaschine denken und die 50 Päckchen Roggenmehl, die ich nicht ausführen durfte. Und daran, dass ausgerechnet meine chilenischen Freunde mir empfohlen hatten, eine zu kaufen. In der Predigt erzählte Markus von Teresa Mameli, unserer Nachbarin in Santiago, die vielleicht nicht ihr Brot, aber ihre Kekse und ihre Mobiliar mit uns teilte. Und dann sang noch die Freundin der Tochter des Kantor „Gracias a la vida“. Und das war fast zu viel. Wären wir lieber nach Chile gegangen? Nee, eigentlich nicht. Aber mal zwei Stunden mit dem Gedanken zu spielen, das war schon nett.

P.S. Jemand hat "Gracias a la vida" gefilmt und auf youtube eingestellt.


160 Stunden reden oder Abschied von Antigua

Mit wem hast du das letzte Mal sechzehn Stunden geredet? Oder auch nur sechs? Wie viel Stunden reden Ehepartner normalerweise pro Woche miteinander? Sind es überhaupt Stunden? Vielleicht, wenn man die durch die offenen Arbeits- und Wohnzimmertüren gerufenen Erkundigungen im Stil von „Hast du einen Termin für die U4 gemacht?“ dazu zählt.

160 Stunden, das war die Zeit, die wir mit unseren Sprachlehrern in Antigua hatten. Jeder mit seinem.

Wer seinen Sprachlehrer in den acht Wochen nicht wechselt, hat nach einer Woche schon das Wichtigste aus seinem Leben erzählt, nach vier Wochen auch das Unwichtigste. Nach fünf Wochen beginnt dann auch der Lehrer aus seinem Leben zu erzählen. Nach sieben Wochen befreundet man sich auf facebook und tauscht Mobilfunknummern aus. Zum Schluss geht man zusammen essen.

Antigua, du hast uns gut getan! Zweimal in der Woche zu Livemusik ausgehen, stundenlang wandern, die besten Marktkunden werden, nie wieder guicoy und guipil durcheinanderbringen.

Am 28. Februar ziehen wir in die Ciudad. 42 km sind ja keine Welt.